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1. Alte Geschichte - S. 53

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 53 — Hügel eine Furche, neben der ein Erdwall ausgeworfen wurde. Da, wo ein Thor werden sollte, hob er den Pflug aus. Aus allen Gegenden strömten Männer herbei und begannen die Stadt zu bauen; aber es entstanden nur einfache Lehmhütten, mit Stroh und Schilf gedeckt. Nun stritten sich die Brüder, wer der Stadt den Namen geben und über sie herrschen solle. Um den Willen der Götter zu erfahren, wollten sie den Flug der Vögel beobachten. Ro- mulus stellte sich deshalb aus den Palatinischen und Remus auf bin ctüentinischen Hügel. Zuerst zogen sechs Reiher von der glücklichen Rechten über Remus hin. Seine Freunde begrüßten ihn schon als König. Doch gleich darauf sah man zwölf Reiher von der rechten Seite über Romulus hinziehen, und es fing an zu blitzen und zu donnern. Da erkor ihn das Volk zum Könige. Remus aber grollte darüber. Einmal spottete er über die niedrige Stadtmauer und sprang über sie hinweg. Darüber geriet Romulus in Zorn und erschlug seinen Bruder. ,,'äo fahre jeder, der nach dir über meine Mauer springt!" soll er dabei ausgerufen haben. Romulus war nun Alleinherrscher und nannte die Stadt nach seinem Namen „Rom". Staatseillvichtuiig. „Nachdem das Religionswesen gehörig eingerichtet war, berief er sein Volk zu einer Versammlung und gab ihnen Rechtsvorschriften. Und da er glaubte, daß diese dein verwilderten Itiett) chcngeschlechte erst dann heilig fein würden, wenn er seine eigne Person durch Regierungszeichen ehrwürdig machte, so machte er sich durch feinen Anzug überhaupt und besonders durch die Annahme von ^2 Liktoren (Gerichtsdienern) noch erhabener. Einige glauben, es )ei von der Anzahl der Vögel, die durch Vogelzeichen die Regierung vorbedeutet hatten, diese Zahl die Folge gewesen. . . . Als er sich feiner Macht nickt mebr zu schämen brauchte, schaffte er sich Ratgeber für die Macht an. Lr wählte \00 Senatoren (Älteste), entweder weil diese Zahl hinreichend war oder weil nur ^00 da waren, die matt zu patres (Vätern) erwählen konnte, patres wurden sie wenigstens von ibretn Lbrenamte genannt sowie ihre Nachkommenschaft Patricier." (Livius, römischer Geschichtsschreiber.) Später unterschied man von den Patriciern das gemeine Volk, die Plebejer (von plebs = Volk). Mit diesem Namen bezeichnete man zuerst die Besiegten, die als Ansiedler nach Rom verpflanzt waren. Bei den wichtigsten Angelegenheiten (Wahl eines neuen Königs, Erlaß von neuen Gesetzen, Entscheibung über Krieg und Frieden) würde die Volksversammlung zusammenberufen, an berauch die Plebejer teilnahmen. 22. Raub der Sabitteriimetl (Historische Sage.) Um Rom schnell zu bevölkern, erklärte es Romulus für eine Freistätte. Jebermann, selbst ein Verbrecher, sanb bort Aufnahme. Größtenteils fiebelten sich in Rom beshalb nur Männer an. Die Jungfrauen aus der Untgegenb weigerten sich aber, einen Römer zu heiraten. Da veranstaltete Romulus ein glänzendes Fest mit neuen Kampfspielen und ließ die benachbarten Bewohner dazu einlaben. Diese erschienen auch sehr zahlreich, besonbers aus dem Sabinerlaube, mit ihren Frauen und Töchtern und ergötzten sich am Spiele. Plötzlich fielen die bewaffneten römischen Jünglinge über die Jungfrauen her und trugen sie in ihre Wohnungen. Die sremben Zuschauer aber entflohen. Nach einiger Zeit jeboch kamen die Sabiner vor Rom gezogen und forberten ihre Töchter zurück. In dem Kampfe wäre Romulus mit den Seinen fast erlegen. Doch plötzlich öffneten sich die Thore der Stadt. Die jungen Sabinerinnen in Trauerkleibern und mit fliegenden Haaren stürzten sich zwischen die Kämpfer und baten ihre Gatten, boch nicht ihre Väter zu ermorben; ebenso auch flehten sie ihre Väter an, ihre Ehe-

2. Alte Geschichte - S. 23

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 23 — \\. Athen und sein Gesetzgeber Solon. 594 v. Chr. 1. Kodrus' Opfertod. Neben Sparta war Athen in Griechenland der wichtigste Staat. In früherer Zeit herrschten in Athen Könige. Der letzte von ihnen war der sagenhafte Kodrns. Zu seiner Zeit fielen die Dorier in das athenische Gebiet ein, und es kam zum Streite. Das delphische Orakel hatte den Doriern versprochen, sie würden siegen, wenn Kodrus nicht getötet würde. Das erfuhr Kodrus. Da beschloß er, sich für sein Land zu opfern. Er verkleidete sich als Landmann und ging ins feindliche Lager. Hier fing er mit einem Dorier Streit an und ward von ihm erschlagen. Bald wurde feine Leiche erkannt, und die Dorier zogen ab. Die Athener aber sagten: Nach einem solchen Könige ist kein Sterblicher mehr würdig, das Zepter zu führen. Sie schafften die Königswürde ab und errichteten einen Freistaat. An die Spitze desselben stellten sie den ältesten Sohn des Kodrus, der den Titel Archon (— Regierer) führte. Später wurden statt des einen Archonten neun angestellt. 2. Drakon. Mit der Zeit sank das Ansehen der Archonten, und es trat Unordnung in Athen ein. Die Reichen unterdrückten vielfach die Armen; diese empörten sich, und so entstanden Unruhen und Kämpfe im Innern. Um diesen Zuständen ein Ende zu machen, trat der Archon Drakon als Gesetzgeber aus. Aber seine Gesetze waren sehr streng. „Denn beinahe für sämtliche Verbrechen war nur eine einzige Strafe festgesetzt: der Tod. Lin Mensch, der nur des Müßiggangs schuldig befunden wurde, mußte sterben. Wer Gartengemiise oder Gbft gestohlen hatte, verfiel ganz der nämlichen strafe wie ein Tempelräuber und Mörder. Deshalb gefiel es nachher sehr, als einmal einer sagte, daß Drakon seine Gesetze nicht mit Tinte, sondern mit Blut geschrieben habe." (piutarch, griechischer Geschichtsschreiber.) Diese furchtbare Strenge aber half nichts. Die Verbrechen nahmen trotzdem zu. 3. Solon. Da trat Solon in Athen ans und legte durch weise Gesetze den Grund zu Athens Macht und Größe. Er stammte ans dem Geschlechte des Kodrus und war ein vermögender Kaufmann. Wegen seiner hohen Bildung zählte man ihn zu den sieben Weisen Griechenlands. Sein Wahlsprnch war: „Nichts zu viel!" Die wichtigsten seiner Gesetze und Staatseinrichtungen sind folgende: a. Linderung der Not der Schuldner. Zuerst linderte er die Not der Schuldner. Diese konnten damals, wenn sie ihre Schulden nicht bezahlten, von dem Gläubiger als Sklaven verkauft werden. Solon hob diese Schuldknechtschaft auf. Er setzte auch die hohen Zinsen herab und führte, um den Schuldnern die Rückzahlung zu erleichtern, eine neue Geldwährnng ein. Aus 73 alten Drachmen*) ließ er 100 neue prägen und zwang die Gläubiger, die neue, leichtere Münze zum vollen Werte anzunehmen. Dadurch gewannen die Schuldner, indem sich ihre alte Schuld um mehr als ein Viertel verringerte. Die Reichen verloren allerdings; Solon selbst soll durch diese neue Münzwährung fünf Talente**) eingebüßt haben. b. Einteilung der Bürger. Damit nicht nur der Gebnrtsadel zu den höchsten Staatsämtern gelangen konnte, teilte Solon die Bürger nach ihrem Vermögen in vier Klassen. *) 1 Drachme — 67^2 df. **) 1 Talent — 6000 Drachmen.

3. Alte Geschichte - S. 73

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 73 — solle mehr als 500 Morgen Land von den Staatsländereien besitzen; was er mehr habe, solle den Armen überlassen werden. Dieser Antrag brachte ihn zu Fall. Als die Wahl neuer Volkstribunen vorgenommen werden sollte, erschien er am Wahltage mit seinen Anhängern im Tempel des Jupiter aus dem Kapitol. In der Nähe hatte sich auch die Senatspartei versammelt. Sobald Liberins Gracchus diese Versammlung erblickte, faßte er sich an die Stirn, zum Zeichen, daß sein Lebeu bedroht sei. Die Senatoren aber deuteten dieses Zeichen so, daß er sich die Königskrone aufsetzen wollte. Einer von ihnen rief: „Wer die Republik retten will, der folge mir!" Sofort bewaffneten sie sich mit Stuhlbeiueu und Knüppeln, stürzten sich auf die Volksversammlung und streckten Tiberius Gracchus mit zwei Schlägen nieder. Seinen Leichnam warfen sie in den Tiber. Neun Jahre später wurde der jüngere Bruder, Gajus Gracchus, zum Volkstribun erwählt. Auch er suchte dem Volke zu helfen, kam aber gleichfalls in einem Kampfe mit der Gegenpartei um. Bei einem Opferfefte machte die Senatspartei plötzlich einen Angriff auf ihn und feilte Anhänger. Er flüchtete in einen heiligen Hain und ließ sich von einen: treuen Sklaven durchbohren. Sein Leichnam wurde ebenfalls in den Tiber geworfen. Das Gesetz gestattete der Cornelia nicht, ein Trauergewand ihrer Söhne wegen anzulegen. Mit stiller Ergebung ertrug sie das harte Geschick. Ohne Thränen konnte sie von ihren Söhnen sprechen. Nach ihrem Tode wurden die Bildnisse von ihr und ihren Söhnen in Rom aufaestellt und hoch verehrt. ' Ia 1 54. Die Qinbern und Teutonen. 113—101 v. Chr. 1. Wanderzug der Cimbern. Um 113 v. Chr. erschien südlich von der Donau au der Greuze des römischen Reiches ein germanischer Volksstamm Es waren die Cimbern. Sie kamen von Norden her (Schleswig-Holstein und Jütland) und waren auy ihrer Heimat vermutlich durch häufige Überschwemmungen vertrieben worden. Die Männer waren von riesenhafter Größe. Für gewöhnlich waren sie nur mit -uerfellert bekleidet. Im Kampfe trugen einige von ihnen Helm und Panzer. Ihre Frauen und Kinder führten sie auf einem mit Leder überspannten Karren mit sich. Dieser Karren war gleichsam das Hans für die Familie. In ihm hatte das wenige Hausgerät sowie der Haushund feinen Platz. Die Frauen waren mit Linnenzeug bekleidet; die Kinder aber gingen nackt einher. Die Römer stellten den Cimbern zuerst ihren Feldherrn Carbo entgegen; doch er ward besiegt. Wider Erwarten wandten sich die Cimbern, die nur ungern nnt den gefürchteten Römern kämpften, nach Westen und zogen nach Gallien. Noch dreimal schickten die Römer ihre Heere, aber sie wurden alle nacheinander vernichtet. Schrecklich verfuhren die Sieger mit ihren Gefangenen; sie hängten sie an den Bäumen auf oder opferten sie ihren Göttern. In Rom zitterte alles vor der Macht dieser Barbaren, und vorn „cimbrischen Schrecken" sprach man noch lange Zeit. Die Cimbern zogen aber nicht nach Rom, wie man fürchtete, sondern gingen über die Pyrenäen nach Spanien. Doch bald kamen sie von dort wieder nach Gallien zurück. Hier vereinigte sich mit ihnen ums Jahr 103 rif rrtn 5toette§ germanisches Volk, die Teutonen, denen sich die Ambronett angeschlossen hatten (beide von der Ostseeküste stammend). Da ihnen aber bei der großen Zahl — es sollen 300 000 Mann gewesen sein — die Verpflegung schwer wurde, trennten sich die Völker bald wieder. . 2- Untergang der Teutonen. 102 v. Chr. Die Cimbern zogen zunächst U den Mem' um über die Ostalpen in Italien einzudringen. Die Teutonen

4. Alte Geschichte - S. 76

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 76 — riger Anblick. Die Weiber, in schwarzen Gewändern auf den wagen stehend, töteten die Fliehenden: diese ihren Mann, jene den Bruder, jene den Vater, und ihre Kinder erwürgten sie mit der f^and und warfen sie unter die Räder und die Hufe der Tiere; dann ermordeten sie sich selbst." (plutarch.) Auch der König der Cimbern, Bojorix, fiel. Die Überlebenden wurden gefangen genommen und als Sklaven verkauft. 35. Zhartus und Sulla. 88—78 v. Chr. (Der erste Bürgerkrieg in Rom.) Immer mehr wuchs der Reichtum der Patricier, immer größer wurde die Armut der Plebejer. (S. 59.) Diese Kluft führte bald zu den größten Unruhen zwischen beiden Parteien. An der Spitze der Patricier stand Sulla, au der Spitze der Plebejer Marius. (S. 74.) Zwischen beiden kam es znm Bürgerkriege. (88—82 v. Chr.) Während Sulla mit einem Heere in Griechenland kämpfte, stellte sich Marius au die Spitze des unzufriedenen Volkes. Von einer Leibwache von mehreren Tansend Sklaven umgeben, zog er in Rom ein. Auf Bürgerkrieg in Rom. wen er zeigte, der wurde niedergemacht. Alle Anhänger Sullas wurden ermordet, ihre Leichname den Hunden vorgeworfen und ihre Häufer geplündert. Mitten in seinem Siegesjubel starb der 70jährige Blutmensch. Bald darauf kehrte Sulla als Sieger nach Rom zurück. Bei seinem Einzüge in die Stadt überreichte ihm der Senat ein Beil mit einem goldenen Kranze. Unter ihm begann nun ebenfalls ein furchtbares Blutvergießen. Alle Anhänger des Marius wurden hingemordet. Während er einmal die Senatoren in einem Tempel um sich versammelt hatte, ließ er in einem nahen Cirkus 6000 Gefangene abschlachten. Die Senatoren erbebten bei dem Angstgeschrei der Unglücklichen. Sulla aber sagte: „ Seid ruhig! Es sind nur einige Aufrührer, die ich züchtigen lasse." Dann wurden die Namen aller Mariaiter in Listen geschrieben. Jeder Bürger hatte das Recht, die Geächteten zu töten. Für jeden eingelieferten Kopf erhielt er zwei Talente (etwa 8000 Jt>). Fürchterlich war das Blutbad, das in Rom und dem ganzen Lande angerichtet wurde. Überall lauerten Späher und Verräter. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. An 50000 Menschen sollen durch Sulla hingeschlachtet worden sein.

5. Alte Geschichte - S. 56

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 56 — 2. Die sibyllinischen Bücher. Einst kam ein häßliches Weib zu Tarquinius und bot ihm neun Bücherrollen, die es bei sich trug, zum Verkauft an. Da aber die geforderte Summe dem Könige zu hoch schien, so wies er das Weib ab. Die Alte warf drei der Bücherrollen ins Feuer und bot dem Könige die übrigen sechs für denselben Preis an. „Du bist wohl unklug," entgegnete der König. Wiederum warf die Alte drei Rollen ins Feuer und fragte ihn dann: „Willst du jetzt für die letzten drei der Bücher denselben Preis geben wie für die neun?" Der König, hierüber erstaunt, ließ die Auguren (Wahrsager) kommen und fragte sie um Rat. Diese rieten ihm, die Bücher zu kaufen. Kein Preis wäre zu hoch dafür. Das Weib erhielt die geforderte Summe, und die Bücher wurden nun in einem Tempel unter der Obhut zweier Priester verwahrt. .Sie enthielten eine Sammlung von Weissagungen der Sibyllen (prophetischen Frauen), weshalb sie die sibyllinischen Bücher genannt wurden. Bei wichtigen Gelegenheiten schlug man die Bücher auf, und die Stelle, auf die man zufällig traf, deutete man auf das vorliegende Ereignis. 3. Lukretias Tod. . Einstmals belagerten die Römer, wie man erzählt, eine Stadt. Im Zeltlager veranstalteten die Söhne des Königs ein Trinkgelage. Dabei gerieten sie mit ihrem Vetter Collatinns in Streit darüber, wer die schönste und tugendhafteste Frau habe. Um die Frage sofort zu entscheiden, ritten sie noch spät abends zu den Frauen. Die sollte den Preis haben, die bei der besten Beschäftigung angetroffen würde. Da fand sich's, daß die Frauen der Königssöhne beim üppigen Mahle saßen, während die Frau des Collatinns — die tugendhafte Lukretia — mit ihren Mägden noch spät in der Nacht Wolle spann. Erfreut über die Ankunft ihres Gemahls, bewirtete Lukretia ihn aufs beste und nahm auch seine Gäste freundlich auf. Aber Sextus, der Sohn des Tarquinius, vergalt diese Gastfreundschaft schlecht und mißhandelte eines Tages die edle Lukretia in Abwesenheit ihres Mannes. Sogleich ließ sie ihren Mann und ihren Vater rusen und forderte sie zur Rache für die erlittene Schmach auf. Dann zog sie einen Dolch hervor, den sie unterm Kleide verborgen hatte, und stieß sich ihn tief ins Herz. 4. Wie Lukretia gerächt und Tarquinius vertrieben ward. Da trat der verkannte Brutus, ein Freund des Collatinns, hinzu. Er zog den Dolch aus der Wunde und ließ die anwesenden Männer die Hand daraus legen und furchtbare Rache schwören. Dann schaffte er den Leichnam nach dem Markte, schilderte in einer ergreifenden Rede die neue Schandthat der Tarquinier und forderte das Volk auf, den König mit feinen Söhnen zu verbannen. Das empörte Volk gehorchte ihm, und als nun der König nach Rom kam, wurde er nicht hineingelassen. Auch im Lager, wo Brutus die Unthat der Tarquinier bekannt gemacht hatte, fand er feine Aufnahme, und so mußte er mit feinen Söhnen die Flucht ergreifen. 25. Hämische Melden unter der Republik. 1. Rom wird eilte Republik. 510 v. Chr. Nach dem Sturze des Tar-quinins wurde Rom eine Republik. An ihrer Spitze standen zwei Konsuln, die alle Jahre neu gewählt wurden. Sie wurden stets aus den Reihen der Patricier (S. 59) genommen und waren die obersten Richter und Heerführer des Staates. Ihnen zur Seite stand der Senat. Er fetzte sich aus 300 Senatoren zusammen, die von den Konsuln ernannt wurden. (S. 53.)

6. Alte Geschichte - S. 22

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
- 22 — darauf gelenkt werden, alle Bequemlichkeit zu verachten und den Männern in der Liebe zum Vaterlande nachzustreben. „Ihr Lob war daher für die spartanischen Jünglinge eine ebenso große Aufmunterung, als ihr Tadel für den Feigen oder Weichlichen ein Schmerz und eine Demütigung wurde. Es ist deshalb nicht zu verwundern, daß die spartanischen Frauen im Staate ein so großes Ansehen genossen." Wie hochherzig ihre Gesinnung war, zeigt sich darin, daß spartanische Mütter den Sohn lieber tot aus dem Schlachtfelde sahen als ruhmlos zurückkehren. „Mit ihm oder auf ihm!" sagte eine Mutter zu ihrem Sohne, als sie ihm den Schild übergab, mit dem er in den Krieg ziehen wollte. Und als eine andre Mutter hörte, daß ihr Sohn zwar gesiegt habe, im Kampfe aber gefallen sei, sagte sie: „Nun, dazu habe ich ihn ja geboren und erzogen, daß er für sein Vaterland zu sterben wisse." f. Kriegsdienst. Mit dem 20. Jahre trat der Jüngling in das Heer. Im Alter von 30 Jahren wurde er den Vollbürgern zugezählt. Diese lebten allezeit „wie im Kriege und im Lager". Je 15 Mann bildeten eine Zelt- ober Tischgenossenschaft. Bis zum 60. Jahre war jeder bienstpflichtig. — Vor dem Auszuge zu einem Kriege bekränzten die Spartaner das Haupt, salbten das Haar und legten ein purpurnes Gewanb an, bamit das Blut daraus nicht zu sehen wäre. Die Gefallenen würden mit Lorbeeren ober Olivenzweigen bekränzt und mit großen Ehren bestattet. Den Feigen bebeckte Schaube sein Leben lang. 3. Undank der Spartaner. Die Gesetze Lykurgs waren den Reichen des Laubes vielfach verhaßt; benn sie beschränkten ihren Reichtum und ihre Macht. Es kam daher soweit, daß sie ihren Gesetzgeber verspotteten und beschimpften. Einmal bewarfen sie ihn sogar mit Steinen, so daß er in einen Tempel flüchtete. Alkanbros, ein leibenschaffticher Jüngling, verfolgte ihn auch bis hierhin, und als sich Lykurg umwanbte, schlug ihm jener mit seinem Äocke ein Auge aus. Lykurg blieb stehen und zeigte den Bürgern sein blntenbes Auge. Da schämten sie sich ihres rohen Betragens, übergaben ihm den Alkanbros zur Bestrafung und begleiteten ihn nach Hause. Zitternb staub der Jüngling vor Lykurg, benn er fürchtete bittere Rache. Aber Lykurg sagte ihm kein böses Wort, sondern beauftragte ihn nur, die Arbeiten eines Dieners bei ihm zu verrichten. Das that der Jüngling mit Freuden, und ba er immer mehr erkannte, wie ebel sein Herr gesinnt war, so wurde er bald der größte Verehrer des weisen Mannes. 4. Lykurgs Ende. Als Lykurg in seinem Vaterlande durch weise Gesetze alles wohl geordnet hatte, reiste er fort, ließ aber vorher seine Mitbürger schworen, daß sie alle Gesetze bis zu seiner Rückkehr halten wollten. Aber er kehrte nicht wieder zurück, sondern blieb bis an seinen Tod in der Frembe. So wollte er die Spartaner zwingen, seinen Gesetzen treu zu bleiben. 5. Wachsen der spartanischen Macht. Durch die weisen Einrichtungen Lykurgs würde Sparta stark und mächtig. Der kriegerische, tapfere Geist brängte die Spartaner zu Eroberungskriegen, und so unterwarfen sie balb auch mehrere Nachbarvölker. Da währenb dieser Kriege die Könige oft längere Zeit aus Sparta abwesenb waren, so übertrugen sie ihre Rechte für biefe Zeit fünf Beamten, die man Ephoren (Aufseher) nannte. Diese Einrichtung würde nach und nach eine bauernbe, und balb erlangten die Ephoren große Macht. Sie Beaufsichtigten das gesamte öffentliche Leben der Spartaner und führten selbst die Aufsicht über die Könige. Verletzten biefe die Gesetze, so konnten sie von den Ephoren vor den Rat der Alten zur Verantwortung gezogen werben. Alljährlich wechselten die Ephoren und wurden von der Volksversammlung neu gewählt.

7. Alte Geschichte - S. 24

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 24 — „Diejenigen, die an Bodenerzeugnissen einen Ertrag von 500 Scheffeln hatten stellte er m die erste Klaffe und nannte sie,Fünshundertscheffler«. In die zweite Klaffe kamen alle, die ein Pferd zu halten vermochten oder einen Ertrag von 300 Scheffeln hatten; diese gehörten zum Stande der ,Ritter'. ,Gespannhalter' hießen solche' die in die dritte Vermögensklasse fielen und einen Ertrag von 200 Scheffeln hatten Alle übrigen nannte man Lohnarbeiter." (plutarch.) __ s^ur kie drei ersten Klassen hatten Zutritt zu den Staatsämtern und dienten im Heere als Schwerbewaffnete. (Die Archonten wurden nur aus der ersten Klasse gewählt.) Die vierte Klasse lieferte im Heere die Leichtbewaffneten und die Seesoldaten. e. Rat der Vierhundert. Volksversammlung. Zur Unterstützung der Archonten setzte Solon einen Rat von 400 Bürgern ein. Die eigentliche Macht aber lag in den Händen der Volksversammlung. Sie entschied über Krieg und Frieden, setzte die Gesetze fest, bestimmte die Abgaben u. s. w. d. Areopag. Aus den jährlich abgehenden Archonten (zuweilen auch aus andern in Achtung stehenden Bürgern) wurde der Areopag gebildet. Dieser sollte gleichsam „das Gewissen des Staates" sein. Er hatte das Recht, einen thörichten Beschluß der Volksversammlung aufzuheben, daneben aber auch die Pflicht, Mord, Raub u. a. Verbrechen streng zu bestrafen. So wurde einmal ein Knabe, der jungen Wachteln die Augen ausgestochert hatte, zum Tode verurteilt, weil man fürchtete, daß er später seinen Mitbürgern zum Verderben werden würde. Vom Areopag wurde auch derjenige bestraft, welcher ein Weib, ein Kind, einen Sklaven beleidigte, welcher seine Eltern nicht versorgte oder sie mißhandelte. Damit aber die Richter sich durch den Anblick des Angeklagten nicht in ihrem Urteile beeinflussen ließen, wurden die Sitzungen des Nachts im Dunkeln abgehalten. 6. Erziehung der Jugend. Wie Lykurg in Sparta, so sorgte auch Solon in Athen vor allem für die Erziehung der Kinder. Er sah aber die Kinder nicht als Eigentum des Staates an, sondern überließ ihre Erziehung mehr dem Willen der Eltern. Auch sollte nicht nur der Körper durch Übungen stark und gewandt gemacht, sondern auch der Geist durch Pflege von Kunst und Wissenschaft gebildet und für das Schöne und Gute empfänglich gemacht werden. Die Knaben besuchten vom sechsten Jahre an die Schule. Dort wurden vaterländische Gedichte deklamiert und Gesänge eingeübt. Zum Schreiben dienten kleine, mit Wachs überzogene Brettchen, in die die Buchstaben mit einem Stifte eingegraben wurden. Mit dem breiten Ende des Stiftes wurde die Schrift wieder gelöscht und die Tafel geebnet. Die größern Knaben besuchten das Gymnasium. Das war ein großes Turnhaus mit freien Plätzen, Gärten und Hainen, wo der Körper im Laufen, Ringen, Werfen und Springen geübt wurde. Außerdem unterwies man die Jünglinge hier in der Redekunst und ließ sie die Gesetze des Landes auswendig lernen. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Jüngling Mitglied des Volkes und erhielt Schild und Speer. Dabei mußte er geloben, seinen Posten im Kriege nie zu verlassen, die Waffen niemals durch Feigheit zu beschimpfen und freudig den Tod fürs Vaterland sterben zu wollen. — Müßiggang war verboten. Jeder Vater mußte seinen Sohn ein nützliches Gewerbe lernen lassen. Kinder mußten die Eltern im Alter unterstützen. — Für die Mädchen gab es keine besondern Erziehungsanstalten. Sie blieben bei der Mutter und lernten von ihr das Hauswesen besorgen. 4. Solons Ende. Die Gesetze Solous waren auf hölzerne Tafeln geschrieben und lagen in der Burg Athens öffentlich aus. Wie berichtet wirb, ließ Solon

8. Alte Geschichte - S. 59

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— 59 — Sold im Kriege dienen mußten, so belasteten sie ihr Haus und das kleine Feld mit Schulden. Das Geld hatte ihnen der reiche Patricier geborgt; bekam er keine Zinsen, so nahm er das Haus des Plebejers au sich, ihn selbst aber verkaufte er als Sklaven. Dadurch entstand eine große Erbitterung der Plebejer gegen die Patricier. 2. Menenius Agrippa. Es kam sogar soweit, daß die Plebejer beschlossen, Rom zu verlassen und auf dem heiligen Berge, eine Meile von Rom, eilte Plebejerstadt zu gründen. Das war aber den Patriciern nicht recht. „Ulan beschloß daher, einen Abgeordneten zu den Plebejern zu schicken, den Menenius Agrippa, einen beredsamen und beim gemeinen Volke, von dem er herstammte, beliebten Mann. (Er ward in das Lager eingelassen und soll nach jener altertümlichen und rauhen Vortragsweise weiter nichts als folgendes erzählt haben: vor Zeiten hatte jedes einzelne Glied des menschlichen Körpers feine eigne Überlegung und feine eigne Sprache. Da wurden die übrigen Glieder darüber unwillig, daß durch ihre angestrengte Arbeit nur für den Magen gesorgt werde. Dieser dagegen, so murrten sie, sitze ganz ruhig im Mittelpunkte und genieße die ihm verschafften Vergnügungen. Sie verabredeten sich hierauf, die Bände sollten feine Speise an den Mund bringen, der Mund feine mehr aufnehmen und die Zähne feine mehr zermalmen. Indem sie nun so im Zorne den Magen aushungern wollten, verfielen zugleich die Glieder selbst und der ganze Körper in völlige Auszehrung." (£ir>ius.) Die Plebejer verstanden die Fabel und nahmen die Friedensvorschläge an: alle Schuldgesaugeueu wurden befreit und den Ärmsten alle Schulden erlassen. Das Volk wählte sich alljährlich zwei Tribnnen aus seiner Mitte, die den Armen als Schirmvögte dienten. Damit diese zu jeder Zeit helfen könnten, mußte ihre Thür Tag und Nacht offen stehen. Jeden Schuldigen, selbst den Konsul, konnten sie vor ihren Richterstuhl laden und bestrasen — sogar mit dem Tode. Auch stand ihnen das Recht zu, durch ihren Einspruch jeden Beschluß des Senats zu hindern, der den Rechten des Volkes nachteilig war. 3. Coriolänus und seine Mutter. Einmal war in Rom eine Teurung ausgebrochen, und aus Sieilien kamen Schiffe herbei, die Getreide für die Armen brachten. Da forderte Eoriolanus, ein stolzer Senator, man solle das Brot nur dann an die Armen verschenken, wenn sie aus ihre Tribunen verzichten wollten. Darüber waren die Plebejer ergrimmt, und die Tribunen luden ihn vor ihren Richterstuhl. Er aber verließ Rom und ging zu den Volskern, einem den Römern feindlichen Volke. Mit diesen zog er gegen Rom, besiegte die Römer mehrmals und schlug dann vor den Thoren der Stadt sein Lager auf. Die Äcker Coriolamis.

9. Alte Geschichte - S. 64

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— 64 — f. Als Göttin des Herdes und des Hauses wurde Vesta verehrt. Ihr zu Ehren brannte auf dem Vorhofe jedes römischen Hauses Tag und Nacht ein Feuer. Verdankte man ihr doch die Wohlthat des Feuers, an dem man sich nährende und wohlschmeckende Kost bereiten konnte. Als Göttin der Häuslichkeit und des häuslichen Glückes brachte man ihr oft Opfer, indem man Blumen und Gras ans dem Altar verbrannte. Das Heiligtum der Göttin Vesta war rund gebaut. Im Innern des Tempels stand ein Herd, auf dem fortwährend ein Feuer brannte. Vor dem Herde und bei der Göttin schwur man Eide und schloß man Verträge ab. Sechs weißgekleidete Jungfrauen (Vestalinnen) mußten der Göttin dienen, indem sie das Feuer stets brennend erhielten. Ließ eine Priesterin das Feuer erlöschen, so wurde sie zur Strafe gegeißelt. Angezündet werden durste das Feuer nur mit Hilfe eines Brennspiegels durch die Sonne oder dadurch, daß man zwei Hölzer so lange rieb, bis sie Funken gaben. Die Vestalinnen standen in hohen Ehren; deshalb wurden sie stets aus den Familien der Patricier gewählt. Begegnete ein Verbrecher aus seinem Todeswege einer Vestalin, so ward er begnadigt. Die zur Vestalin Erwählte mußte das Gelübde der Keuschheit ablegen und durste erst nach dreißigjährigem Dienste im Tempel heiraten. Übertrat eine Priesterin ihr Gelübde, so wurde sie lebendig begraben. g. Neben dem Herde eines jeden Hauses standen die Penaten oder Laren. Das waren die Hausgötter, die die Familie beschützen sollten. Alles, was die Familie betraf, Glück oder Unglück, Geburt oder Opfer am Penatenaltar. Sterbesall, Abreise oder Heimkehr, war ihrem Schutze unterstellt. Darum brachte man ihnen fast täglich Opfer, ein Zicklein, eine Taube u. s. w. Bei Familienfesten wurden sie bekränzt. (Dargestellt wurden die Laren durch ein kleines Steinbild, das mit' einem Hundefelle umgürtet war. Zu den Füßen lag ein Hund, das Symbol der Wachsamkeit.) 50. (Besinnung, Sitten und Cebensmeije der .Hörner in den ersten Jahrhunderten nach Horns Gründung. 1. Altrömische Gesinnung. Die Römer waren ein rauhes, hartes Volk. Ihre Grausamkeit zeigte sich besonders in ihren Strafen. Ein Konsul (Spurius Cassius), der den Plebejern eine neu erworbene Feldmark als Eigentum zuwenden wollte, wurde von den dadurch gereizten Patriciern vom tarpejischen Felsen (Felsen des Kapitols) herabgestürzt. Wo es galt, einem Gesetze zu gehorchen, wurden selbst die Gesühle der engsten Familienbande unterdrückt. Der vertriebene König Tar- quinius (S. 55) schickte einst Gesandte nach Rom, die sein Privateigentum zurückfordern sollten. Die Gesandten verhandelten zugleich im geheimen mit den Anhängern des Königs, zu denen auch die Söhne feines Gegners Brutus (S. 55) gehörten, über die Zurückführung der königlichen Familie. Ein Sklave belauschte sie und verriet ihr Vorhaben. Nach dem Gesetze aber wurde jeder Anhänger des Königs mit dem Tode bestraft. Da Brutus Konsul war, so mußte er über

10. Alte Geschichte - S. 87

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 87 - Bildung weit voraus waren. Diese Überlegenheit der Griechen war ganz natürlich. Denn der Sinn des Römers war mehr auf das Praktische gerichtet. Man hielt es für viel ehrenvoller, dem Vaterlande durch Thaten zu dienen als durch Wort und Schrift. Jetzt aber beeilte man sich, das Versäumte nachzuholen. Die vornehmen römischen Jünglinge fingen an, die griechische Sprache zu erlernen. Durch die vielen griechischen Sklaven hatten sie dazu die beste Gelegenheit. Aber auch in den Schulen wurde das Griechische gelehrt. Ein Sklave sprach vor, die Schüler sprachen nach. Zum Schreiben bediente man sich kleiner Wachstafeln, in die mit einem eisernen Stifte die Buchstaben eingegraben wurden. Griechische Bildung war in Rom sehr geehrt. Es gehörte zum guten Tone, gelehrte Griechen um sich zu sammeln, und selbst beim Mahle wurden oft griechische Dichtungen vorgelesen. Gelehrte Griechen gründeten daher immer mehr Lehranstalten in Rom und erteilten den Römern in allen Zweigen des Wissens Unterricht. Bald wurde Rom der Mittelpunkt aller Bildung und Gelehrsamkeit. Das größte Verdienst darum hatte der Kaiser Augustus, weshalb man auch sein Zeitalter das „goldene" genannt hat. 2. Dichtkunst. Die griechischen Dichterwerke wurden gelesen und übersetzt. Selbst Nachbildungen wurden versucht, und bald gab es unter den Römern sehr geschickte Dichter. Doch haben diese nie etwas wahrhaft Großes und Eigenartiges hervorgebracht. Auch die größten römischen Dichter, wie Vergil, Horaz und Ovid, sind immer abhängig geblieben von ihren griechischen Vorbildern und haben sie nie erreicht. 3. Beredsamkeit und Geschichtsschreibung. Viel bedeutender sind die Leistungen der Römer auf dem Gebiete der Beredsamkeit und der Geschichtsschreibung. Beide Gebiete zogen den praktischen Römer viel mehr an. Stehen sie ja doch mit dem Staatsleben, in dem er ganz aufging, in viel engerm Zusammenhange als die Dichtkunst. Hier haben die Römer Vorzügliches geleistet und die Griechen fast erreicht. So vor allen Cicero in der Beredsamkeit und Cäsar, Livius und Tacitus in der Geschichtsschreibung. Die erste Kunde von unsern deutschen Vorfahren haben wir von Cäsar und Tacitus. 4. Rechtswissenschaft. Auf einem Gebiete der Wissenschaft sind die Römer aber unübertroffen; das ist die Rechtswissenschaft. Noch heute richten unsre Richter vielfach nach dem alten römischen Rechte. — In den ersten drei Jahrhunderten des römischen Staates war das römische Volk ohne geschriebene Gesetze gewesen. Die Patricier hatten das benutzt, um die Plebejer zu bedrücken und auszubeuten. Erst im Jahre 450 v. Chr. erhielt Rom nach jahrzehntelangem Widerstände der Patricier die ersten geschriebenen Gesetze. Einer der Volkstribunen schlug nämlich vor, aus der Mitte der Patricier zehn Männer zu wählen, die Gesetze abfassen und aufzeichnen sollten. Die Gewählten wurden Dezemvirn (— Zehnmänner) genannt und mit unumschränkter Regierungsgewalt ausgestattet. Sie schrieben nun Gesetze nieder, und nachdem diese vom Volke gebilligt waren, grub man sie in zehn eherne Tafeln ein. Im folgenden Jahre wurden diese noch um zwei Tafeln vermehrt, und so entstand das Zwölftafelgesetz. Es enthielt Bestimmungen über Diebstahl, Wucher, Brandstiftung u. f. w. Allmählich wurden die schriftlichen Gesetze erweitert. Dazu kamen dann noch die Entscheidungen und Bestimmungen der Prätoren (d. i. Richter) in Rom. Alle diese Gesetze wurden über sieben Jahrhunderte lang in Rom von vielen gelehrten und berühmten Juristen geprüft und erklärt. Endlich wurden sie alle unter dem oströmischen Kaiser Justinian (um 550 n. Chr.) in einem großen Gesetzbuche unter dem
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